In einer loser Serie stellen wir Mitglieder persönlich vor. Bisher erschienen:
Barbara Günthard-Maier
Ernst Wohlwend
Stefan Brunnschweiler
Christine Bühler-Diemant
Henry Schmid
September 2025: Bernhard „Beni“ Turnheer





Beni, was treibt eine Person, die bei der Bevölkerung hauptsächlich als Fussballexperte und TV-moderator bekannt ist, zur Kunst? Und was zum Kunst Museum Winterthur und zum Galerieverein?
Als Quizmaster von Live-Sendungen am Fernsehen musste ich möglichst über «alles» etwas wissen. Dazu gehörte auch die Kunst. Die hat mich dann gleich fasziniert. Was ist ein Meisterwerk und was nicht und warum? Das war anregend. Als Sportmoderator war ich oft im Ausland unterwegs. Da habe ich immer wieder Museen besucht. Allein und ohne fachkundige Führung war ich darauf angewiesen, mir selbst ein Bild von der Kunst zu machen. Zu analysieren was mich anspricht, was mir gefällt und warum. Oder eben nicht. Das hat mich geschult. Als mich der ehemalige Gemeindepräsident von Seuzach auf den Galerieverein aufmerksam machte, habe ich gleich angebissen und wurde Mitglied.
Wir wissen, dass du ein aktiver Ambassador für den Galerieverein bist und bei vielen Gelegenheiten aus freien Stücken heraus Werbung für uns machst. Mit welchen Argumenten versuchst du, Leute vom Galerieverein zu überzeugen?
Kunst ist für alle Leute bereichernd, man muss nur nicht meinen, sie sei etwas Elitäres und man müsse drauskommen. Jeder darf eine Meinung haben, das macht die ganze Sache so spannend. Und mit der Zeit wird man plötzlich selbst ein kleiner Experte.
Welche Kunst spricht dich an und welche Rolle hat Kunst in deinem persönlichen Leben?
Ich liebe alles, was unter den Begriff <moderne Kunst> fällt, aber immer
noch mit Malerei oder Installation zu tun hat. Fasziniert bin ich von Bildern mit Wasser oder Wasserfällen. Diese ziehen mich regelrecht an und ich analysiere dann jeweils die Maltechnik, den Pinselstrich der Künstler, wie sie die Farbe oder die Spiegelung hinkriegen. Natürlich bleibt auch meine Begeisterung für Fussball nicht verborgen. Von Juan Miros Plakat für die Fussball WM 82 in Spanien besitze ich ein Litho, bei Niki de Saint Phalles Fussballern reichte es nur für ein Poster. Wichtig ist mir einfach, dass Kunst mein Zuhause mitgestaltet. Positive, schöne und farbige Kunst übt eine wohltuende Wirkung auf mich aus. Ich hänge auch alle paar Jahre zuhause um und erlebe die Räume dann immer wieder neu.
Welche Künstler (oder Werke) gehören zu deinen Lieblingen?
Da kann ich mich beim besten Willen nicht auf einen Namen festlegen. Bei Friedrich Hundertwasser gefällt mir das Lebensbejahende und Fröhliche, René Magritte steht für das humorvoll-surreale, Jean Tinguely für seine spielerische Originalität. Sie alle verbindet eine Leichtigkeit und Humor. Das gilt auch für Walter Swennen, weshalb es mich gefreut hat, dass der Galerieverein seine Ausstellung mit einem Ankauf würdigte. Und dann sind da natürlich noch Olafur Eliasson, Georgia O`Keefe, Dali und natürlich Picasso. Bei ihm gefallen mir jedoch die früheren Werke bis zum Kubismus besser, seine letzten Arbeiten sprechen mich weniger an.

