Mitgliederportraits

In einer loser Serie stellen wir Mitglieder persönlich vor. Bisher erschienen:

Henry Schmid
Christine Bühler-Diemant
Stefan Brunnschweiler
Ernst Wohlwend

Juli 2025: Barbara Günthard-Maier

Barbara Günthard-Maier vor dem Werk L’Estérel et la baie de Cannes (1925) von Félix Vallotton in der Ausstellung Illusions perdues im Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten.

Barbara, du bist mit deinem Mann seit vielen Jahren Mitglied im Galerieverein. Schon früher, als junge Mutter und Stadträtin mit einer vollen Agenda hast du dir privat die Zeit genommen und die Anlässe des Galerievereins besucht. Was bedeuten dir diese Anlässe?

Kunst inspiriert mich, gibt mir eine Pause, schafft Beziehungen. Wenn ich gute Kunst sehe, kann ich richtig ein- und abtauchen. Abschalten vom Alltag. Was gibt es da besseres, als sich dafür feste Auszeiten in der Agenda zu reservieren? Gerade wenn man sonst immer auf Draht ist? Bei den Anlässen des Galerievereins gehören immer auch gute Begegnungen dazu. Fachleute wie Kuratorinnen, Kuratoren und der Direktor geben Einblick ins Leben und den Kontext des Schaffens der Kunstschaffenden und der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen vom Galerieverein ist immer sehr bereichernd.

Du schätzt es, dass der Galerieverein immer auch Ausstellungen an anderen Orten oder auch Künstlerateliers besucht. Ein Highlight ist für dich die Jungkunst. Was fasziniert dich so an ihr?

Wohl das Unkonventionelle, das Andere, das Junge. Die Jungkunst ist für mich eine wichtige Ergänzung zur etablierteren und bekannteren Kunst. Ich schätze die unvoreingenommene, neue Herangehens- und Ausdrucksweise junger Künstlerinnen und Künstler – und auch der interdisziplinäre und lockerere Rahmen der Jungkunst gefallen mir.

Welche Ausstellung im KMW stellte für dich ein besonderer Höhepunkt dar und warum? 

Ich schätze Wechsel- und thematische Ausstellungen ganz allgemein, weil sie mit einem Teaser ins Museum locken. Wie gesagt: Ich brauche etwas, das mich aus dem Alltag zur Kunst «entführt». Die Illusions perdues von Felix Vallotton hat dies diese Sommerferien geschafft. Einerseits, weil mich seine Bilder schon immer faszinierten, andererseits, weil die Ausstellung die beiden Häuser Reinhart am Stadtgarten und Villa Flora umfasst. Mit der Villa Flora fühle ich mich sehr verbunden. Die Geschichte und Nähe der Sammlerfamilie haben mich schon immer auf besondere Weise berührt. Zudem waren wir mit unseren Kindern jeweils an Kinderworkshops da. Dieses Angebot gibt es ja – neben Führungen mit dem Direktor und anderen – auch für die Ausstellung Illusions Perdues von Felix Vallotton, die noch bis September dauert.

Welche Künstler:innen gehören zu deinen Favoriten?

Ich mag die Bilder von Van Gogh sehr. Postkarten von ihm hängen auch bei mir zu Hause – von seinen Weizenfeldern, von Arles und von seiner Wohn- und Arbeitsstätte. Und ja! Es haut mich jedes Mal um, wenn ich realisiere, welchen Bildern ich begegne, wenn ich durch das Kunst Museum Winterthur beim Stadthaus pilgere. Eben: Original-(!)-Bilder von Van Gogh! So richtig «eingefahren» sind mir seine Werke zum ersten Mal im Van Gogh Museum in Amsterdam, wegen deren Dichte wohl, und weil die Ausstellung einen nahbaren Einblick in sein Leben gestattet hat. Als Kind fand ich es einfach «normal», was für Werke Teil unserer Winterthurer Museen sind – als Erwachsene kann ich manchmal kaum glauben, was für Schätze an international renommierten Kunstwerken im Kunst Museum Winterthur hängen.

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